Jardin Majorelle

Mitten in Marrakesch liegt einer der wohl schönsten Gärten der Welt. Der Jardin Majorelle verzaubert durch ein Zusammenspiel aus Farben, Materialien und Pflanzen aus allen fünf Kontinenten. Diese hat sein Gründer, der französische Maler Jacques Majorelle, auf seinen zahlreichen Reisen in aller Herren Länder gesammelt. Palmen, haushohe Kakteen, Bougainvilleen, Bambus und Agaven sind zentrale Elemente dieser üppigen Oase, die immer wieder von kleinen Wasserläufen durchzogen wird. Hier herrscht ein angenehmes Mikroklima – eine willkommene Erholung in der sonst so heißen und staubigen Stadt.

Der Beginn

Jacques Majorelle hat den Garten 1923 gegründet, vier Jahre nachdem er sich in Marrakesch niederließ. Das markanteste Merkmal des Gartens ist ein intensives, fast psychedelisch wirkendes Kobaltblau, mit dem der Künstler die Gebäude und die Mauern des Gartens streichen ließ. In Kombination mit Terracotta und komplementärem Gelb gibt es dem Garten seinen ganz besonderen Reiz. Der auffällige Blauton wurde sogar nach seinem Erfinder als „Le Bleu Majorelle“ bezeichnet.

Die Rettung

1980, achtzehn Jahre nach dem Tod von Jacques Majorelle, retteten Yves Saint Laurent und sein Lebensgefährte Pierre Bergé den mittlerweile verwilderten Garten vor dem Bau einer geplanten Hotelanlage. In mehreren Etappen ließen sie den Jardin Majorelle wieder in seiner vollen Pracht erstrahlen. Seine Ideen sammelte der Modedesigner am liebsten in Marrakesch, der Stadt, die er verehrt hat wie keine andere. Nach dem Tod von Yves Saint Laurent im Jahr 2008 wurde seine Asche im Rosengarten verstreut und verbindet ihn seither für immer mit seinem geliebten Platz.

Gegenwart

Heutzutage ist der Jardin Majorelle ein herrlicher botanischer Garten, der jährlich hunderttausende Besucher begeistert. Bereits am Morgen strömen die Menschenmassen in den Garten, zählt er doch zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten des Landes. Das macht es auch schwer, ihn so zu fotografieren, wie er von seinen Gründern ursprünglich gedacht war: Als beschaulichen Ort der Muße und Inspriation inmitten einer hektischen Großstadt.

„Es ist nicht die Aufgabe der Kunst, die Natur zu kopieren, sondern sie auszudrücken.“

(Honoré de Balzac)

INFOBOX

  • Fotografiert im Februar 2018 in Marrakesch / Marokko
  • Ganzjährig geöffnet. Die täglichen Öffnungszeiten variieren während des Jahres und finden Sie auf der Website.
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